Gelenka - Mythos und Wirklichkeit
19. Oktober 2025 bis 15. März 2026
Ernst Breitenborn – ein unbekannter sächsischer Erfinder
Gelenka-Stühle sind nicht von Erich Dieckmann, Mart Stam oder Marcel Breuer und wurden nicht im Bauhaus entworfen. Ernst Breitenborn, ein Leipziger Erfinder, hat sie entwickelt und in den 1950er und 1960er Jahren in der Leipziger Firma Emil Plarre gebaut. Außerdem gründete Ernst Breitenborn Anfang der 1950er Jahre, nachdem er die DDR verlassen hatte, eine Firma in Wolfhagen bei Kassel, die ebenfalls Gelenka-Stühle herstellte. Was ist nun das Besondere an diesen Stühlen?
Das ist zum einen ihre besondere Konstruktion – Holzklötzchen werden mit Federn verbunden und bewirken so einen außergewöhnlichen Sitzkomfort, zum anderen ist es ihre Gestaltung, die durchaus an die Stühle des bekannten Bauhausdesigners Erich Dieckmann erinnert.
Das Deutsche Stuhlbaumuseum besitzt seit 2002 ein Paar Gelenka-Stühle, konnte aber zu diesem Zeitpunkt nichts Konkretes über deren Herkunft herausfinden. Erst ab 2019 erfolgten umfangreiche deutschlandweite Recherchen, die eine ziemlich genaue Auskunft über die Herkunft dieser Stühle, ihren Erfinder, ihre Gestalter und ihre Hersteller geben. Außerdem gelang es dem Deutschen Stuhlbaumuseum, mittels Erwerbungen, Schenkungen und Leihgaben, eine ansehnliche Kollektion dieser Stühle zusammenzutragen. Damit erhalten die Besucher einen Überblick zur Modellpalette und selbst Fans von Gelenka-Stühlen werden erstaunt sein, wie zeitgemäß das Design dieser Stühle ist. Es werden aber nicht nur die Entwerfer und Hersteller der Gelenka-Stühle vorgestellt. Die Ausstellung gibt auch Auskunft über Vordenker, die bereits vor Ernst Breitenborn ähnliche Patente einreichten, und sie informiert über den Nachahmer, Heinz Esser, der versuchte, vergleichbare Stühle herzustellen.
Kleine, feine Ausstellung im Kabinett:
Holzkunst – Handarbeiten von Peter Göring, Rabenau
19. Oktober 2025 bis Februar 2026
Holzarbeiten vom Rabenauer Peter Göring sind bereits von Anfang Oktober an im Kabinett des Museums ausgestellt.
Der ehemalige Berufsschullehrer und Rabenauer Bürger, konnte und kann mit Holz arbeiten, das beweisen zahllose liebevoll gestaltete Exponate in den Vitrinen.
Gezeigt werden seine handwerklichen Objekte und Schnitzereien und von ihm gefertigte Intarsienbilder.
Holz-Kabinett
Das Holz-Kabinett im Stuhlbaumuseum unter dem Titel „Holz- Faszination und Nutzen“ wieder geöffnet. Neben dem Teil der Ausstellung „Holz in seiner Schönheit und Vielfalt“ sehen Sie auch eine Holzsammlung von Harald Türke, erfahren Wissenswertes zu Xylotheken, und dürfen sich durch Kunstwerke, Grafik, Fotografie und didaktisches Material an der Faszination des Holzes erfreuen.
In Kürze werden wir auch die Nutzung von Holz im Stuhl- und Möbelbau vorstellen und die didaktische Strecke erweitern.
Die Xylotheken
(griech.: von xylon - Holz und theke - Aufbewahrungsort)
Im 18. und 19. Jahrhundert erfuhr die „Naturkunde“ einen deutlichen Aufschwung. In dieser Zeit entstanden die ersten Spezialsammlungen nicht nur von Insekten und Vögeln, sondern auch von Holzarten. Diese Xylotheken genannten Sammlungen, wurden in Form von Büchern gestaltet, deshalb auch die Bezeichnung Holzbibliothek.
Holzgestaltung Harald Türke
Harald Türke und Aglaja Hertling wohnen und arbeiten in einem 1791 gebauten Vierseithof bei Meißen. Beide berührt der Zauber des natürlich Gewachsenen, des Lebens. Das drücken sie nicht nur in ihrer Lebensweise, in der Liebe zum Natürlichen, sondern auch in ihrem Tun in der Werkstatt aus. Die Ästhetik ihrer Holzbücher strahlt die Liebe zum Detail aus und lässt uns stauen: wie schön ist doch ein Stück Holz: wie erstaunlich gewachsen, unterschiedlich in Farbe und Maserung.
ww.holzgestalter.com
Holz in seiner Schönheit und Vielfalt
Dr. paed. Christian Schmerler war seit 2004 ehrenamtlich und besonders engagiert in unserem Museum tätig. Er hat seit seinem Eintritt in das Berufsleben eine aktive Hinwendung zum Holz und dessen kunsthandwerkliche Bearbeitung entwickelt. Die hier ausgestellten Exponate wurden von ihm persönlich gefertigt. Mit seiner über 12 Jahre lang gezeigten Ausstellungen „Holz in seiner Schönheit und Vielfalt“ und Führungen im Stuhlbaumuseum trug er wirkungsvoll dazu bei, die Schönheit des in der Natur wachsenden Werkstoffes Holz zu vermitteln. Der Verein Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau ist Christian Schmerler zu großem Dank verpflichtet und möchte sein Andenken bewahren. Wir zeigen deshalb hier einen Teil seiner Exponate und geben damit Einblick in seine umfangreiche Sammlung, die weiterhin Bestand hat.
Informationen zu Chr. Schmerler und seinem Lebenswerk finden Sie unter www.holzfreund-schmerler.de
Buchen Sie hier bequem online die Eintrittskarten für Ihren nächsten Besuch.






