Der Ort liegt unmittelbar an der Bundesstraße B 170 (E55). Die Ortslage des ehemaligen Waldhufendorfes fällt von Nordost nach Südwest von 400 auf 350 m ab, Heidemühle und Oelsabach liegen gar nur bei 320 m.
Die erste Erwähnung geht auf das Jahr 1478 als Windisch Karschdorff zurück. Die Schreibweise des sorbischen (wendischen) Namens wurde mehrmals geändert. Nach 1937 hieß es Wendischcarsdorf. Unter diesem Namen ist auch eine geologische Störung, die Wendischcarsdorfer Verwerfung, bekannt. Über Jahrhunderte prägten Ackerbau, Obstbau und Schafzucht den Ort. 1699 wurde das Weidegut gebaut, und 1720 bildete man aus vier Hufengütern und einer Gartennahrung das Freigut, zu welchem eine große Schäferei und eine Ziegelei gehörten. Später entstanden Bauernhöfe und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine Stuhlfabrik und eine Strohhutfertigung. Als Nebenerwerb erzeugte man im Ort Sauermilchkäse. 1905 wurden 10 bäuerliche Betriebe genannt. Eine der Käsereien hat sich in alter Familientradition bis heute erhalten. 1907 erfolgte die Gründung einer Weidegenossenschaft. Dieses mit Schilf gedeckte Gut wurde aber wegen Baufälligkeit in den 60er Jahren abgebrochen.
Karsdorf, das von jeher dem Kirchspiel Possendorf zugeordnet ist, war bis 1971 eine selbstständige Gemeinde, wurde dann Oelsa angegliedert und ist heute ein Ortsteil von Rabenau. Nach 1990 entwickelte sich die Einwohnerzahl von Karsdorf positiv. So konnten in den zurückliegenden Jahren ein schöner Kinderspielplatz und ein neues Feuerwehrhaus im Ortskern entstehen.
Karsdorf weist eine sehr gute Verkehrsanbindung durch die unmittelbare Lage an der Bundesstraße 170 (E55) nach Dresden und ins Osterzgebirge auf. Die A17, welche in 15 Minuten erreichbar ist, ermöglicht eine schnelle Fahrt nach Prag. Auch der öffentliche Nahverkehr bietet tags- und nachtsüber eine gute Verkehrsanbindung nach Dresden. Wer gern zu Fuß unterwegs ist, der kann sich bei einer Wanderung in der Dippoldiswalder Heide in ruhiger reizvoller Natur erholen. Weitere empfehlenswerte Wanderziele in der näheren Umgebung von Karsdorf sind die Quohrener Kipse, der 476m hohe Wilisch oder der auf einer Höhe von
425 m gelegene Lerchenberg. Die nahegelegene Talsperre Malter lädt mit ihren Strandbädern sowie dem Erlebnisbad zum Badevergnügen ein.
Chronik von Karsdorf
- 1478
Karleßdorf wird erstmals genannt. - 1484
Wilhelm von Karlowitz zu Kreische verkauft dem Meißner Kapitel das Dorf Karleßdorf. - 1500
Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Barbarakapelle erbaut. Sie war eine Wallfahrtskirche auf dem Weg von Altzelle bei Nossen. - 1503
Die Heide und das Windische Holz kam in den Besitz von Herzog den Bärtigen. - 1530
In den Chroniken taucht erstmals der Name Windische Karschdorff auf und
Anhänger der Reformation zerstören die Katharinenkapelle am Einsiedlerstein. - 1539
Zerstörung der Barbarakapelle auf Betreiben des Bischofs von Meißen,
wegen heimlicher Gottesdienste der Lutheraner. - 1564
Pestseuche bis ins nächste Jahr. - 1571
Die Bezeichnung Dippoldiswalder Heide entsteht. - 1699
Das Weidegut wird erbaut. - 1720
Schaffung des Freigutes durch Zusammenlegung von 4 Einhufengütern. - 1725
Errichtung einer Ziegelei hinter dem Freigut. - 1757
In Karsdorf zählt man 18 Häuser mit 62 Einwohnern. - 1802
Am 06. März wurde ein Wolf, der 5 Jahre lang sein Unwesen trieb, erschossen. Zu seinem Gedenken entstand die Wolfssäule. - 1813
Truppen von Napoleon quartieren sich auf ihrem Rückzug in der Heidemühle Karsdorf und Umgebung ein. - 1869
Bau eines Schulhauses in Karsdorf. Bis dahin gingen die Kinder nach Possendorf zur Schule. - 1885
In Karsdorf leben 370 Einwohner in 40 Häusern. - 1905
In Karsdorf stellen 10 Bauern Sauermilchkäse im Nebenerwerb her. - 1907
Gründung der Weidegenossenschaft. - 1910
Bau der Wasserleitung in Karsdorf. Bis dahin hatte nur die Weide eine Wasserleitung aus Holz. - 1954
Schließung der Schule und Eröffnung eines Kindergartens in diesen Räumen. - 1956
Hochwasser in Karsdorf. - 1958
Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaften "Heideland" und "Edelweiß" - 1971
Eingemeindung der Gemeinde Karsdorf zur Gemeinde Oelsa. - 1991
Gründung des Abwasserzweckverbandes "Oelsabachtal". - 1994
Freiwilliger Zusammenschluß der Gemeinde Oelsa mit der Stadt Rabenau.